BUWAL-Studie 214
1993 wurde vom Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) die Studie 214 herausgegeben. Eine vom BUWAL einberufene medizinische Arbeitsgruppe legte mit diesem Bericht ihre Beurteilung der biologischen Wirkung niederfrequenter elektromagnetischer Felder dar. Mehrere wissenschaftliche Arbeiten wurden beurteilt. In 6 von 8 Untersuchungen über Krebs bei Kindern wurde ein Zusammenhang zwischen Krebs und magnetischer Induktion gefunden. Leukämie und Hirntumore stehen dabei im Vordergrund.
Einige Resultate dieser Untersuchungen:
Untersuchung | Resultat | |
---|---|---|
Tomenius 1986 | Hirntumor bei Kindern | 4-faches Risiko ab 300nT |
Feychting und Ahlbom 1992 | Leukämie bei Kindern | 3-faches Risiko ab 300nT |
Tomenius 1986 | Krebs bei Kindern | 3-faches Risiko ab 300nT |
Meyers et.al. 1990 | Krebs bei Kindern | 2-faches Risiko ab 300nT |
Feychting und Ahlbom 1992 | Krebs bei Erwachsenen | 2-faches Risiko ab 200nT |
Einige Schlussfolgerungen aus der Studie:
„Es ist mittlerweile erwiesen, dass elektromagnetische Felder eine biologische Wirkung haben und dies teilweise schon bei niedrigen Feldstärken. Diese Wirkungen lassen sich aber beim derzeitigen Kenntnisstand (1993), mit Ausnahme der Erhöhung des Krebsrisikos bei Kindern, nicht in einen konsistenten Rahmen einordnen.“
„Obwohl das Risiko relativ klein ist, ist zu bedenken, dass ein grosser Teil der Bevölkerung davon betroffen ist.“
„Im Sinne der Vorsorge sollen Immissionen durch technische Massnahmen an der Quelle und durch geeignete Wahl des Standortes so weit reduziert werden, wie dies technisch und betrieblich möglich und wirtschaftlich tragbar ist, auch im Bereich unter den empfohlenen Immissionsgrenzwerten.“
Sieben Jahre nach dem Erscheinen des BUWAL- Berichtes wurde der schweizerische Grenzwert für Orte empfindlicher Nutzung auf 1000 nT festgelegt.
WHO-Krebsforschung Band 80
Die WHO hat 2002 ein Buch mit der Beurteilung einer grossen Zahl zusätzlicher wissenschaftlicher Studien zur Gesundheitsgefährdung durch nichtionisierende Strahlung herausgegeben. Die Resultate sind vergleichbar mit denen der BUWAL-Studie. Die epidemiologischen Untersuchungen werden sehr vorsichtig bewertet, aber auch hier wird eine erhöhte Leukämiegefahr für Kinder bestätigt.